Experimentiertag im Forschungszentrum Jülich
Am 11. März 2025 hatten der Leistungs- und der Grundkurs der Q1 unserer Schule die Gelegenheit, einen Experimentiertag in Form einer Laborrallye im JuLab des Forschungszentrums Jülich zu erleben. Von 8:45 Uhr bis 15:30 Uhr konnten die Schüler:innen spannende Versuche durchführen und ihre experimentellen Fähigkeiten erweitern. Als Belohnung für genaues Arbeiten stand für die beste Gruppe am Ende eine Siegerehrung mit dem Preis einer Jackbohne an, in die das Wort „Champions“ eingelasert wurde, welches auf den Blättern lesbar sein wird. Begleitet wurden sie von den Lehrkräften Frau van Iersel und Herrn Schroeder, wobei der Tag durch einen fachkundigen Mitarbeiter des Forschungszentrums und einer studentischen Hilfskraft geleitet wurde.
Vielfältige Experimente und praxisnahe Einblicke
Der Experimentiertag bot zahlreiche Möglichkeiten, chemische Methoden anzuwenden und vertieft kennenzulernen. So wurde die Gaschromatographie mit einem modernen Gaschromatographen genutzt, um Stoffe anhand ihrer Retentionszeiten zu identifizieren – eine Methode, die im schulischen Rahmen nur theoretisch behandelt wird. Zudem führten die Schüler:innen eine photometrische Bestimmung von Safranin T durch, indem sie Kalibrierlösungen ansetzten und eine unbekannte Probe maßen.
Ein weiteres Highlight war die Synthese von Acetylsalicylsäure (ASS). Neben der eigentlichen Herstellung wurde die Substanz anschließend aufbereitet: Die Produktreinigung erfolgte durch Absaugen mit einem Büchner-Trichter und die Reinheit wurde durch die Bestimmung des Schmelzpunktes überprüft. Auch diese Verfahren sind im schulischen Umfeld nur schwer realisierbar.
Zur Identifikation von Aminosäuren kam die Dünnschichtchromatographie zum Einsatz, wobei die Stoffe mithilfe von Ninhydrin sichtbar gemacht wurden. Ein weiteres Experiment befasste sich mit der Titration, um einen Indikator zu bestimmen. Besonders beeindruckend war die Möglichkeit, weitere spezifische Labortechniken kennenzulernen, die sonst nicht verfügbar sind, wie das Auskristallisieren im Eisbad, die Nutzung von Kolbenhubpipetten und die Trocknung von Stoffen im Trockenschrank.

Mittagspause mit besonderem Ambiente
In der Mittagspause genossen die Teilnehmenden eine entspannte Zeit im Seekasino, bevor sie mit neuem Elan in den Nachmittag starteten. Es stellte sich heraus, dass Wildgulasch nicht jedem Teilnehmenden vorher ein Begriff gewesen ist, was neue Geschmackserlebnisse erlebbar machte.
Einblick in die Arbeitswelt der Naturwissenschaften
Neben dem praktischen Arbeiten bot der Tag wertvolle Einblicke in die Laborarbeit und die Berufe von Chemielaborant:innen sowie Biologielaborant:innen. Die Schüler:innen konnten so nicht nur ihre experimentellen Fertigkeiten vertiefen, sondern auch eine Vorstellung von potenziellen Berufsperspektiven in der Forschung gewinnen.
Der Experimentiertag im Forschungszentrum Jülich war eine bereichernde Erfahrung für alle Beteiligten und zeigte eindrucksvoll, wie spannend und vielseitig die Chemie sein kann.
Text: SROE Fotos: SHRO/IERS