Zeitzeugengespräch

Berührt folgten Schüler:innen der Jahrgangsstufe 9 bis EF den Erzählungen von Eva Franz, die als Kind die Schrecken des Holocaust und das Konzentrationslager Auschwitz überlebte.

In der Aula fand ein Zeitzeugengespräch mit Eva Franz, die 1940 in Fulda geboren wurde, statt. Frau Franz gehört der Minderheit der Sinti an, was die Nationalsozialisten dazu veranlasste, sie mit großen Teilen ihrer Familie zu deportieren. Nur wenige aus dieser Familie überlebten. Frau Franz musste mitansehen, wie ihre Schwester und ihre Mutter im Konzentrationslager zu Tode kamen. Von den 12 Kindern der Großmutter überlebte nur der Vater von Frau Franz. Alle anderen Kinder, Enkelkinder und der Mann der Großmutter wurden umgebracht.

Das aufgrund des Alters der Zeitzeugin digital durchgeführte Gespräch wurde eingeleitet mit einer Präsentation von Birgit Mair vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung (ISFBB) e.V.. Sie organisiert seit vielen Jahren die Treffen mit Zeitzeugen. Frau Mair gab den Schüler:innen zunächst einige Hintergrundinformationen zur Volksgruppe der Sinti und Roma. Danach berichtete Frau Franz über ihre Erinnerungen und von dem, was ihr Vater und andere Überlebende ihr nach dem Krieg erzählt haben.

Erst nach und nach konnte sie erfassen, was ihr und ihrer Familie Furchtbares widerfahren ist. So wurde ihr erst später klar, dass die rauchenden Schornsteine im Konzentrationslager keine Backöfen waren, wie ihr dies ihre Mutter im Konzentrationslager erzählt hatte, um sie vor der furchtbaren Wahrheit, dass dort Menschen verbrannt werden, zu schützen.

Nachdem Frau Franz den Schüler:innen berichtet hatte, bestand die Gelegenheit, ihr Fragen zu stellen. Davon machten die Schüler:innen ausgiebig Gebrauch. Sie waren sich dessen bewusst, dass dies vermutlich eine der letzte Gelegenheiten war, einem Menschen, der den Holocaust überlebt hat, persönlich Fragen zu stellen.